Salvai
Inzwischen hatte er seine Schüssel Gulasch bereits leer gegessen, weshalb er die Holzschale dann auch auf dem Fußboden abstellte. Dann nahm er schließlich von Lissie den zweiten Becher ab und beobachtete wie Annette sich schließlich vorstellte. Bevor er allerdings etwas zu Viren sagen konnte, kam Isaac ihm bereits zuvor nachzufragen um welche Schwierigkeiten genau es sich denn handelte. Gleich darauf lagen dann auch schon alle neugierigen Blicke auf Viren und folgten mit ihren Augen wie gebannt den Bewegungen seiner Lippen, als er von einer doch etwas reißerischen Geschichte erzählte. Erst als er endete erklang schließlich helles Gelächter, "Warum kann ich mir das so gut vorstellen?" Meinte Salvai dann grinsend und nahm einen Schluck von seinem Wein, als er von Lissie mit dem Ellbogen leicht in die Seite gestupst wurde. Dabei warf sie ihm einen bedeutungsvollen Blick zu, "So zweideutig hatte ich das jetzt nicht ausdrücken wollen." Verteidigte er sich dann auch gleich vor ihr, wobei er sich dann doch etwas verlegen den Nacken rieb. Rosetta schien es ihm allerdings nicht unähnlich zu gehen weshalb sie erst bei Lissies Worten doch etwas auffällig rot wurde, obwohl diese nicht an sie gerichtet waren. Die anderen waren immer noch erheitert, auch die Kinder waren ziemlich begeistert von der Geschichte und brabbelten schließlich unverständliches Zeug miteinander. Man merkte das sie etwas aufgeregt waren, was daran lag das sie bereits länger wach bleiben durften als normalerweise. Das war schließlich auch der Grund weshalb Veira sich schließlich erhob, dabei rührte sie noch das Gulasch im Topf um das noch über dem Feuer leicht kochte. Dann ging sie auch schon zu ihren drei Kindern, "Es wird Zeit für das Bett." Sagte sie dann schließlich, Arron und Ivan wollten anscheinend die Flucht ergreifen, wurden aber von ihrer Mutter ziemlich schnell hochgehoben. "Aber wir wollen weitere Geschichten hören! Die sind spannend!" War dabei ein lautes jammern von den beiden Jungs zu vernehmen. Während Veira sich also den Kindern widmete, gingen Maestro und Jakob weiter auf Viren ein. "War die Dame denn ansehnlich?" Fragte Maestro Viren ganz unverblümt, lachte dann aber erneut etwas als Jakob ihm deswegen einen tadelnden Blick zuwarf. "Ich will doch nur wissen, ob sich das denn wenigstens ein bisschen gelohnt hat." Der ältere Herr seufzte und wischte sich mit der Hand leicht durch die Haare, "Er hat seine Kleidung und sein Geld verloren, anschließend ist er dafür noch in eine kalte Zelle gekommen, ob sich das für eine vergebene Frau lohnt ist fraglich. Aber für eine gute Geschichte hat es sich durchaus gelohnt." Die beiden diskutierten schließlich ein wenig miteinander, wohingegen Lissie sich schließlich an Salvai vorbeilehnte um besser mit Viren reden zu können. "Hat euer Freund Euch noch öfter aus solchen Schwierigkeiten geholfen?" Erkundigte sie sich dann mit einem breiten lächeln, dabei hielt sie ihren Becher nun Salvais und Virens Bechern entgegen um zuzuprosten. "Oder durftet Ihr ihn auch bereits einige Male vor solchen Situationen bewahren?"

Während ich die letzten Löffel des Gulasches zu mir nahm, beobachtete ich belustigt wie wieder Leben in die Gruppe kam nachdem sie meiner kleinen Erzählung stumm und bewegungslos gelauscht hatten. Salvais Kommentar sorgte dafür, dass mein Blick zu ihm zuckte und einmal ungeniert von oben nach unten über seinen Körper glitt um ihm stumm mitzuteilen, dass es für meine Fantasie ebenfalls keine große Herausforderung darstellte mir vorzustellen welches Bild er unbekleidet bot. Da es allerdings heute ebenso wenig wie damals in meiner Absicht lag mich zwischen Partner zu drängen, schenkte ich Lissandra daraufhin ein kurzes schelmisches Grinsen um ihr zu verdeutlichen, dass ich Salvai nur ein wenig ärgern wollte. Es schien nicht schwer den Braunhaarigen in Verlegenheit zu bringen. Das war einfach zu verlockend. Die Notwendigkeit auf Maestros Frage nach der Schneiderin zu antworten schien nicht mehr zu bestehen nachdem er und Jakob in eine eigene Diskussion abdrifteten. Deshalb wandte ich mich auch wieder der Grünhaarigen zu als diese sich an ihrem Verlobten vorbeilehnte um ihre Fragen an mich zu richten. Ihrer Geste folgend tauschte ich meine nun leere Schüssel gegen den Becher und stieß mit den beiden an, nahm einen ersten Schluck von dem Wein. Die Antworten auf ihre Fragen waren ebenso einfach wir kurz. Ja und Nein. Während es mir immer wieder gelang mich in Situationen zu manövrieren, welche Vitas dann zu entschärfen hatte, war er immer Herr der Lage. Er wusste jederzeit was zu tun und wie zu reagieren war. Vitas benötigte keine Hilfe, schien unfehlbar. Doch kannte ich ihn besser als an diese scheinbare Perfektion zu glauben. Vitas war ebenso sehr auf mich angewiesen wie ich auf ihn. Er war jederzeit Herr der Lage, weil er wusste, dass ich ihm den Rücken freihielt. Er vertraute mir ebenso blind wie ich ihm.

Ich stoppte meine Gedanken ehe sie zu weit liefen. Gespielt nachdenklich summte ich kurz ehe ich mich meinerseits ein Stück in Richtung Lissandra beugte und ihr ein geheimnisvolles Lächeln schenkte. „Mit jeder Frage, welche ich Euch beantworte zerrütte ich das Mysterium um meinen Begleiter mehr. Wo bleibt dabei die Spannung?“ Mein Blick glitt zu Salvai, welcher mir ebenfalls vorab kaum etwas über seine eigene Gruppe hatte berichten wollen während ich wieder eine gerade Sitzposition einnahm. „Ich bin mir sicher Ihr versteht dies, Salvai.“ Mein Tonfall war neckend und ich nahm an, dass der Braunhaarige durchaus nachvollziehen konnte, dass dies die Retourkutsche für seine vorherige Schweigsamkeit war. „Aber der Abend ist noch jung und der Alkohol reichlich. Ich bin mir sicher wir finden andere Gesprächsthemen.“ Meinen Worten folgend nahm ich einen weiteren Schluck aus dem Becher. „Oder andere Beschäftigungen“, fügte ich an. „Salvai sprach von einem herausragenden Schwertkämpfer in euren Reihen. Bis auf Meastro scheinen mir alle noch nüchtern genug für eine kleine Demonstration.“ Obwohl ich mit meiner Aussage die Möglichkeit einschloss, dass es sich bei besagtem Schwertkämpfer um jeden aus der Gruppe handeln konnte, wich mein Blick doch nicht von der Grünhaarigen. Sie besaß einen Degen, welcher auf den ersten Blick einen durchaus teuren Eindruck gemacht hatte. Die Chancen standen nicht schlecht, dass Salvai von seiner Verlobten gesprochen hatte. „Insofern wir diese in Kürze beginnen“, beendete ich meinen Vorschlag gleich zu den Waffen zu greifen ehe der Alkohol seine Arbeit vollrichtete.

Salvai
Der braunhaarige bemerkte natürlich Virens Blick, allerdings sagte er nichts dazu und genehmigte sich lediglich einen weiteren Schluck vom Wein. Ihm war klar das seine Verlobte ziemlich affin war, ihn öfter derartig zu ärgern und Viren schien dem ebenfalls nicht abgeneigt zu sein. Er lies sich aber wirklich einfach aus der Fassung bringen, innerlich etwas seufzend trank er erneut einen Schluck als Viren wieder das Wort ergriff und auf Lissies Fragen einging. "Ich sehe, Euch die Informationen vorenthalten zu haben werde ich nun büßen müssen." Lachte er dann schließlich, fast bereute er es Viren da auf Spannung halten zu wollen - aber das machte die Neugierde auf seinen Begleiter natürlich nur größer. Er konnte sich vorstellen das er die selbe Ausstrahlung besaß wie Viren, er zumindest fand seine neueste Begegnung sehr charismatisch. War es zu naiv und voreilig, zu hoffen das sich ihre Wege nicht so schnell wieder trennen würden? Als der Barde weitersprach, ertönte von Maestro schließlich ein lautes Lachen. "Ich bin noch nüchtern genug auch selbst eine Darstellung zu bieten."Hob er dann in lauten Tönen an, bekam allerdings von Jakob auch schon einen warnenden Blick. Veira war gerade nicht anwesend um ihren Mann etwas zurück zu halten, denn nach kurzem Prozess hatte sie erfolgreich die Kinder in die Kutsche verfrachtet. Im Moment war sie noch bei ihnen um dafür zu sorgen, dass sie auch zeitig einschliefen. Waren sie heute doch länger wach als normalerweise. Annette kümmerte sich um das Essen und hatte demnach den Topf etwas vom Feuer weggezogen, bevor sie erneut eine Schale Gulasch füllte. Diese hielt sie schließlich Salvai entgegen, für gewöhnlich gab er sich nämlich nicht mit einer Portion zufrieden. Er nahm sie schließlich dankend an, "Danke dir, Annette." Fügte er dann an, bevor er auch schon einen erwartungsvollen Blick zu seiner Verlobten warf.

Sie hatten immerhin darüber gesprochen, dass er Viren mehr oder weniger einen Schwertkampf versprochen hatte. Die grünhaarige blickte Viren schließlich entschlossen an, bevor sie sich nun elegant erhob und die Hand zu ihrer Schwertscheide wandern lies in dem sich auch der Degen befand. Sie hatte ihn noch nicht abgelegt. "Ich hoffe mein Verlobter hat Euch nicht zu viel versprochen, vor einigen Monaten wurde mein Schwert im Kampf zerstört. Den Degen hat er mir heute erst geschenkt, es wäre eine schöne Gelegenheit die Klinge einem Test zu unterziehen." Womit sie Virens Herausforderung auch direkt annahm, dabei setzte sich ein breites grinsen auf ihren Lippen fest. Maestro und Jakob verstummten nun, als Lissie sich erhoben hatte. Nachdem Annette Salvai die Schüssel gereicht hatte, ging sie um die Feuerstelle herum und setzte sich zu Maestro und Jakob. Denn die drei begannen auch gleich leise Wetten abzuschließen, die Wetten waren untereinander immer Freundschaftlich - allerdings wurde dennoch um ein paar Kreuzer gespielt. Maestro und Annette setzten auf Lissie, immerhin war ihre Schwertkunst ihnen vertraut. Jakob hingegen stieg mit 15 Kreuzern für Viren ein, die Münzen wurden daher bereits im Gras angehäuft und gezählt. Isaac und Rosetta schienen zu überlegen, immerhin bezahlte jeder aus seiner eigenen Tasche. Annette plädierte auf ein Unentschieden, während Isaac Münzen für Lissie und Rosetta Kreuzer für Viren bereitlegte. Daher besprach die restliche Gruppe ziemlich ausführlich das weitere Vorgehen, was Wetten untereinander betraf war es nicht selten das sie welche machten. Salvai aß vom Gulasch und überlegte wie viele Kreuzer er noch bereitlegen konnte, dabei befühlte er dann mit seiner linken Hand den Beutel an seinem Gürtel. Der Degen hatte doch seine letzten Reserven ziemlich ausgesaugt. Daher erübrigte er sich noch einen Kommentar dazu und lies seinen Blick etwas auf Lissie verweilen, im Schein des Feuers spiegelte sich das glatt gebürstete Leder ihrer engen Hose. Das Hemd was sie dazu trug war von ihm, es war aber praktischerweise mit einem Gürtel um die Taille etwas enger geschnürt was Bewegungsfreiheit erlaubte. Gut möglich das sie bereits damit gerechnet hatte heute noch gegen Viren antreten zu können.

Mit einem zustimmenden Nicken erhob ich mich ebenfalls und nahm die Lyra ab um sie an die Bank zu lehnen. Die Grünhaarige war also tatsächlich besagte Kämpferin. Und allem Anschein nach hatte Salvai ihr bereits von unserem Gespräch berichtete, denn sie schien nicht im Geringsten überrascht von meinen Worten. Einmal davon abgesehen, dass sie sowohl ihren Degen noch trug als auch in passendere Kleidung gewechselt hatte. „Die nahe Zukunft wird offenbaren ob Euer Können den Worten Eures Verlobten entspricht“, kommentierte ich Lissandras Aussage während die Kameraden der beiden bereits dabei waren untereinander Wetten über den Ausgang dieses Zusammentreffens abzuschließen. Ich schenkte ihnen nur noch am Rande Beachtung, meine Hauptaugenmerk lag auf der Grünhaarigen. „Bis zum ersten Blut?“, richtete ich die Frage nach der Siegbedingung an eben jene, entfernte mich dabei einige Schritte von der Gruppe in einen freien Bereich des Hinterhofes. „Oder bis zur Aufgabe?“ Mit einem herausfordernden Grinsen wandte ich mich Lissandra erneut zu. Mir war es einerlei. Rechnete ich doch nicht wirklich damit, dass es ihr gelingen würde mich zu verletzen. Wenn Vitas sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte er unbarmherzig werden. Seine Überzeugung, dass ich auch ohne unsere Kräfte dazu in der Lage sein musst mich zu verteidigen hatte sich in unzähligen, teils bis zur vollkommenen Erschöpfung reichenden Übungsstunden niedergeschlagen. Naja, meiner Erschöpfung. Meine Hand glitt dem Beispiel der Hellhaarigen folgend an meine Hüfte und … griff ins Leere. Ein wenig irritiert folgte mein Blick dem Weg meiner Hand, fand jedoch ebenso wenig den erwarteten Schwertgriff wie meine Finger. Die Szene als ich die Waffe zuletzt gehalten hatte schob sich vor mein inneres Auge.

Vitas, nicht mehr als ein weißer Blitz bewegte ich auf mich zu. Sein Schwert blitzte in der untergehenden Sonne als die Klinge sich meinem Körper näherte. Ich wusste was er von mir erwartete. Einen speziellen Block, welchen er mir seit geraumer Zeit versuchte beizubringen. Er hatte die Technik mit einem Namen bezeichnet, welchen ich nicht hatte behalten können. Meine Klinge bewegte sich, versuchte seiner Anweisung Folge zu leisten. Im nächsten Moment schoss Schmerz durch meine Hand als mir der Griff aus den Fingern geschlagen wurde. Die fremde Klinge kam Millimeter vor meinem Hals zum Halten. „Tot“, kommentierte Vitas emotionslos. „Zum wiederholten Mal.“ Der Aufprall meiner Waffe irgendwo neben mir unterstrich seine Worte. Ein gereiztes Knurren war alles was ich darauf erwiderte. Ich wusste was ich zu tun hatte. Theoretisch. Und doch gelang es mir nicht meinen Körper zur Mitarbeit zu bewegen. Seine Klinge senkte sich, wies mit einer knappen Bewegung auf meine am Boden liegende Waffe. „Noch einmal.“ Frustriert wandte ich mich von ihm ab, brachte den Abstand zu dem Schwert mit energischen Schritten hinter mich um es aufzuheben. Schon wieder. „Wieso?“, richtete ich gereizt das Wort an den Weißhaarigen obwohl ich die Antwort kannte. „Du weißt wieso. Komm zurück.“ Die Emotionslosigkeit seiner Stimme ging mir unter die Haut. „Ich weiß, wieso du die Notwenigkeit dafür siehst aber ich sehe sie nicht!“, fuhr ich ihn an. Eis zog sich die Klinge meiner Waffe entlang. Ehe einer von uns beiden die Gelegenheit hatte mehr zu sagen, zersprang das Stahl meines Schwertes in kleinste Teile. Ich blinzelte überrascht, starrte erst auf die ruinierte Waffe, dann in Richtung Vitas. Natürlich wusste ich, was ich mit zu niedrigen Temperaturen bewirken konnte aber in diesem Moment war es nicht meine Absicht gewesen Schaden an meiner eigenen Waffe zu bewirken. Traurigerweise war dies nicht die erste Klinge, welch ich ruiniert hatte und würde wohl auch nicht die letzte sein. Frustration und Wut hatten die Oberhand gewonnen. Der Weißhaarige kommentierte meine Aktion nicht verbal. Eine Augenbraue wanderte nach oben, sagte mehr als deutlich ‚War das wirklich nötig?‘. Ehe ich jedoch die Gelegenheit erhielt mich zu rechtfertigen, legte sich ein entschuldigendes Lächeln auf seine Lippen. „Es lag in meiner Verantwortung den richtigen Zeitpunkt für das Ende des Trainings zu erkennen. Nun ist dieser deutlich überschritten.“ Wortlos beobachtete ich wie sein sorgsam gepflegtes Ōdachi zurück in die Scheide glitt ehe er mir mit der nun freien Hand bedeutete ihm zurück zum Lager zu folgen. Verflogen war sämtliche Wut, doch die Frustration über mein eigenes Unvermögen köchelte noch immer in mir. Ich wusste, dass Vitas nur mein Wohlergehen im Sinn hatte, wenn er mir diese endlos scheinenden Trainingsstunden auferlegte und doch gewannen immer wieder meine Emotionen die Oberhand.

Diese Szene lag erst wenige Tage zurück, war knapp außerhalb der Stadt vonstatten gegangen. Es war meine Absicht gewesen mit dem Geld des Auftritts eine neue Waffe zu besorgen. Doch erst hatte ich mich von Salvai ablenken lassen und dann von dem rothaarigen Lord. Und nun von den Schaustellern. Mit einem Lächeln, entschuldigend und doch ein wenig neckisch, hob ich den Blick wieder zu Lissandra. „Wie mir scheint bin ich unbewaffnet.“ Die Diskussionen über den Ausgang des Kampfes brachen abrupt ab. Einen Moment herrschte Stille, dann begann Anette zu lachen. Hell und herzlich. Maestros sowie Isaacs belustigtes Lachen mischte sich bald schon darunter. „Eure Gruppe besitzt nicht zufällig ein weiteres Schwert, welches mir vorrübergehend zur Verfügung gestellt werden könnte?“, richtete ich meine Frage mit einem schelmischen Grinsen an die Grünhaarige. Es war mir einerlei, welche Art von Schwert. Ich hatte gelernt so ziemlich alles zu handhaben, was ich bisher hier gesehen hatte. „Sollte die Antwort negativer Natur sein, entschuldige ich mich für einen Moment.“ Mit den letzten Worten gestikulierte ich mit einer Handbewegung den Weg zurück, welchen wir vorhin gekommen waren um zu verdeutlichen, dass ich im Falle einer Verneinung erst meine Waffe würden holen müssen. Ich wollte diesen Kampf. Hier und jetzt. Ich benötigte einen Sieg nach all den Niederlagen gegen Vitas.

Salvai
Sein Blick lag etwas länger auf seiner Verlobten, zu sehen wie sie Viren kampfbereit entgegentrat und seine Herausforderung ohne zu zögern annahm war ziemlich beeindruckend. Nicht nur weil ihr Anblick im matten Schein des Feuers für ihn etwas besonderes hatte, sondern auch weil ihm bewusst war das sie viel Vertrauen in das von ihm gekaufte Schwert haben musste. Sie war niemand die leichtfertig solche Gelegenheiten hinnahm und normalerweise auch nie unvorbereitet. "Bis zur Aufgabe." Antwortete sie ihm schließlich, dabei trat ein schelmischer Ausdruck in ihre grünen Augen. Salvai hätte gerne etwas gesagt, immerhin konnte das bedeuten das sie sich durchaus ernst verletzen konnten - andererseits war es ein Schaukampf, beide würden ihre Grenzen kennen. Der Kampf würde dadurch allerdings intensiver werden, bis einer von ihnen aufgab würde viel Zeit vergehen. Schließlich beobachteten alle wie Viren nach einem vermeintlichen Schwert greifen wollte, allerdings trug er gar keins bei sich. Stille kehrte ein als Viren offenbarte unbewaffnet zu sein, bei seiner Frage allerdings grinsten alle. Maestro besaß ein Schwert, auch wenn es durchaus etwas in der Pflege vernachlässigt worden ist und die Klinge in den vergangenen Jahren häufig genutzt worden war. Veiras Mann war kein begnadeter Kämpfer, allerdings hatte er seine Familie und Gruppe immer zu jederzeit verteidigt.

Maestro erhob schließlich lallend das Wort, "Ihr könnt meine Klinge haben, sie ist allerdings etwas schwerer als Lissandras Degen." Womit er ihn darauf hinweisen wollte, das er womöglich einen Nachteil haben würde. Salvai erhob sich schließlich, dabei stellte er nun sein Essen und den Wein auf der Bank ab. "Ich hole sie, dann könnt Ihr beurteilen ob ihr mit dieser den Kampf antreten wollt." Beeilte er sich daher zu sagen, bevor Viren auf die Idee kam loszugehen und sich ein Schwert zu holen - wer wusste schon wie lange das dauern würde - und ehe Maestro sich selbst erheben konnte um es zu holen. Kaum hatte er das gesagt, ging er dann bereits zur Kutsche. Dort unterhielt er sich kurz mit Veira, die Kinder schliefen noch nicht und sie schien ihnen gerade eine Geschichte vorzulesen. Im Wagen selbst war alles mit Decken und Kissen ausgestattet, so das die Kleinen es bequem hatten. Der braunhaarige erzählte ihr noch von dem geplanten Schwertkampf, bevor er auch schon mit Maestros Schwert zurückkam. Das Eisenschwert befand sich in einer dicken Lederscheide, bei Viren stehen bleibend hielt er ihm schließlich die Waffe entgegen. Dabei warf er ihm einen erwartungsvollen Blick aus seinen goldenen Augen zu, er war gespannt wie der Kampf verlaufen würde... natürlich vertraute er voll und ganz den Schwertkünsten von Lissie. Allerdings konnte er sich gut vorstellen, das Viren ein schwerer Gegner werden würde.

Er erinnerte sich an früher, im Hofgarten hatte Lissie stets mit ihrem Degen geübt. Ihr Vater hatte ihr einen Lehrmeister zur Verfügung gestellt, welcher sie streng aber gerecht unterrichtet hatte. Salvai hatte meistens auf der Mauer gesessen und zugesehen, weil sie ihn darum gebeten hatte auch mit ihm trainieren zu können. Allerdings... waren seine Begabungen für das Schwert immer recht mickrig gewesen, so hatte sie ihn bisher immer besiegt. Dafür waren seine Versuche, ihr den Umgang mit Pfeil und Bogen zu lehren ebenfalls daneben gegangen. Der braunhaarige konnte sich daran erinnern als wäre es erst gestern gewesen, dabei war die Erinnerung vor 10 Jahren. Als die Banditen ihre Heimat überfallen hatten, töteten sie beide das erste Mal Menschen. Dabei hätte er bis dahin nie gedacht seine Waffe einmal gegen einen Menschen richten zu müssen, früher war er definitiv gutgläubiger gewesen als jetzt. Lissie hatte ebenfalls ihr Schwert das erste Mal in Blut getränkt, als sie ihre Untergebenen verteidigt hatte. Leider konnte er sich an die Tage der Belagerung genau so gut erinnern, wie an jedes andere Detail in seinem bisherigen Leben. Die Gedanken wieder schnell vertreibend war er nun gespannt auf Virens Antwort, im Hintergrund konnte man Maestro hören welcher lallend Loblieder über das Schwert sang.

Ich war im Stillen sehr dankbar dafür, dass Maestro meine Frage bejahte. Dies ersparte mir den Aufwand, welchen ich unweigerlich betreiben hätte müssen um schnell an ein neues Schwert zu gelangen. Die Läden waren zu dieser Zeit immerhin bereits geschlossen. Ehe ich jedoch die Gelegenheit erhielt etwas zu erwidern war Salvai bereits auf den Beinen. Ich konnte hören, wie er einige Worte mit Veira wechselte ehe er mit einer Klinge, welche in einer ledernen Scheide steckte zu uns zurückkehrte. Mir die Waffe darbietend, beobachteten mich seine goldenen Augen erwartungsvoll. Es fehlte mir an Geduld ihn länger auf die Folter zu spannen, schien er doch den Schaukampf ebenso sehr zu erwarten wie die Grünhaarige selbst. Ohne zu zögern legten sich meine Finger um den Griff und zogen das Schwert aus der Scheide, welche in Salvais Händen verblieb. Das Spiel des Feuers spiegelte sich in der Klinge als ich sie anhob um sie etwas genauerer Betrachtung zu unterziehen während Maestro im Hintergrund mit alkoholschwerer Stimme Loblieder auf seine Waffe sang. Nach diesen zu urteilen, leistete sie ihm seit Jahren gute Dienste. Dies war der Klinge auch anzusehen. Ein wenig mehr Pflege würde ihr gut tun aber ich war nicht hier um mit meinem Gastgeber über seine Handhabung seiner eigenen Waffen zu diskutieren. Mit einem zustimmenden Nicken ließ ich die Klinge wieder sinken, entfernte mich dabei jedoch einige Schritte von dem Braunhaarigen. Die Waffe lag nicht schlecht in der Hand. Etwas schwerer als das Schwert, welches ich gesprengt hatte. Allerdings wechselten meine Waffen ohnehin häufiger. Im Gegensatz zu Vitas, welcher sein Ōdachi behandelte als wäre es ein Teil seines Körpers. Notfalls würde ich auch mit einem Besenstiel antreten. Fraglich wäre allerdings wie lange dieser einer scharfen Klinge würde standhalten können. Also vielleicht doch besser ein Eisenrohr.

Oder ich nutzte einfach das Schwert, welches ich ohnehin bereits in der Hand hielt. Gekonnt vollführte ich einige Schläge gegen die Luft um ein Gefühl für die Waffe zu erhalten ehe ich mit einer eleganten Drehung einem imaginären Angriff auswich. Angeberei. Dies dürfte unschwer zu erkennen sein. Doch was ebenso aus meinen Bewegung zu lesen sein musste war die Tatsache, dass mein Talent im Schwertkampf Realität und keine bloße Prahlerei war. Vitas mochte unbesiegbar für mich sein aber mit einem Menschen würde ich es aufnehmen können. Mit einem zufriedenen Lächeln wandte ich mich in Richtung der Gruppe am Feuer um Maestro zu danken. „Euer Schwer liegt gut in der Hand. Ich denke es wird auch mir gute Dienste erweisen.“ Meine Aufmerksamkeit von den Männern am Boden zu Salvai gleiten lassend, fixierte ich seinen Blick mit dem meinen. „Euer Verlobte hat gewählt. Ich entschuldige mich daher bereits vorab für jegliche Verletzungen. Aber seid versichert, dass ich mein Möglichstes unternehmen werde um ihre Schönheit nicht zu beeinträchtigen.“ Und Schlussendlich fand mein Blick den Weg zurück zu besagter Grünhaariger, neugierig ob sie sich von meiner kleinen Zurschaustellung meines Könnens oder meinen nicht weniger angeberischen Worten beunruhigen hat lassen. Ein Kampf fand ebenso auf psychischer wie auf physischer Ebene statt. Eine wertvolle Lektion, welche ich zu achten gelernt hatte. Ich stellte mich ihr gegenüber in Position, die Klinge erhoben. „Bereit“, teilte ich ihr mit, dass ich ihr den ersten Hieb überließ.

Salvai
Der braunhaarige beobachtete wie elegant Viren das Schwert aus der Scheide zog, das schwere Eisenschwert passte tatsächlich nicht wirklich zu Virens schlanker Statur. Andererseits, so gekonnt er es auch gerade führte schien er bestens damit zurecht zu kommen. Die Lederscheide im Gras ablegend nahm er lediglich seinen Wein zur Hand, blieb allerdings stehen damit das Feuer etwas seinen Rücken wärmen konnte. Jeder beobachtete Virens Bewegungen, die Gruppe war erneut wie auf Kommando verstummt da es eben ziemlich beeindruckend war. Das steigerte eben nur die Begeisterung für den folgenden Kampf. Auch Lissie beobachtete ihn aufmerksam, dabei schien sie mit ihren grünen Augen bereits genau ausmachen zu können wie er sich bewegte und das Schwert führte. "Ich glaube so schön geschwungen wurde das Schwert noch nie." Lallte Maestro schließlich begeistert, dabei lies er sich von Annette noch etwas Wein einschenken. Erneut tuschelte die Gruppe untereinander, machten schließlich die letzten Wetten fest. Salvai selbst überlegte noch, bevor er auf ein Unentschieden plädierte. Es war nicht so das er an den Künsten beider zweifelte, nur wäre er mit einem Unentschieden auf einer guten Seite. Einen Einsatz legte er allerdings nicht bereit, dafür hatte er eben kein Erspartes mehr übrig.

Lissandra trat schließlich einige Schritte von den Bänken und dem Feuer weg, Viren hatte sich bereits positioniert. Salvai musste schließlich etwas grinsen als der schwarzhaarige sich bereits entschuldigte, "Um euer hübsches Gesicht mache ich mir mehr Sorgen." Lachte er dann amüsiert. Natürlich war die kleine Sorge über Lissandras Wohlbefinden in seinem Hinterkopf, aber er vertraute auf die Künste beider. Sie würden sich - hoffentlich - nicht wegen eines Schaukampfes ernsthaft verletzen. Lissandra begab sich schließlich ebenfalls in Position, bevor sie allerdings ihr Schwert zog band sie sich mit einem braunen Band die Haare zu einem Zopf, damit sie nicht im Weg waren. Anschließend zog sie nun ihren Degen mit der rechten Hand, dabei vollführte sie allerdings keine Bewegungen. Die Klinge lag leicht aber unbewegt in ihrer Hand. Mittags als Salvai ihr die Klinge geschenkt hatte, konnte sie bereits etwas üben. Sie hatte bereits ein gutes Gefühl für die Klinge entwickelt, sie aber noch nicht in einem Kampf getestet. Außerdem wollte sie Viren im Gegensatz zu ihm noch nichts von ihren Bewegungen verraten, auch würde sie ihren möglichen Vorteil im Kampf ebenfalls nicht direkt zeigen. Ihre Begabung mit dem Schwert umzugehen war nämlich nicht nur auf eine Hand beschränkt, so konnte sie mit der linken Hand genau so gut kämpfen. Etwas das in echten Kämpfen um Leben oder Tod bereits sehr häufig von Nutzen war, beidhändig zu sein hatte eben seine Vorteile. "Bereit." Antwortete sie schließlich grinsend, sie freute sich auf die Möglichkeit eines Kampfes... was man ihr deutlich ansehen konnte. Maestro hob schließlich seine Hand, bevor dieser nun den Start des Kampfes einleitete. "Hiermit beginnt der Kampf, bis einer von euch laut seine Aufgabe verkündet." Daraufhin führte er erst einmal den Becher an seine Lippen, während die Gruppe die Gespräche verstummen ließen und gebannt die beiden beobachteten. Im Schein des Feuers wirkten beide beeindruckend.

Lissandra schien sich ihrer Sache sicher, ließ sich nicht von meinen Worten beeindrucken. Dennoch war ihr deutlich anzusehen, dass sie diesen Kampf ebenso sehr wollte, wie ich. Sie hatte erwähnt, dass ihre alte Waffe vor Monaten zerstört worden war und schien seither keine Klinge mehr in Händen gehalten zu haben. Es musste ihr in den Fingern jucken, den neuen Degen auszuprobieren und das Ganze ohne die Gefahr dabei ihr Leben zu verlieren. Doch auch wenn ihr Grinsen mir dies verriet, war sie ansonsten ruhig, gab mir vorab keinerlei Hinweise darauf was mich erwartete. Meine Lippen spiegelten ihr Grinsen. Ich war bereit, was auch immer sie glaubte mir entgegen setzten zu können. Maestros Klinge lag schwerer in meiner Hand als ich es bevorzugte. Das Knistern des Feuers klang unnatürlich laut als jegliche Gespräche verstummten und erwartungsvolle Stille versuchte Einzug zu halten. Lachen und unverständliche Gesprächsfetzten drangen jedoch vom Gasthaus her, kümmerten sich nicht um die gebannte Stimmung, welche sich beinahe greifbar im Hinterhof ausbreitete. Mein Blick verankerte sich in dem Grün ihrer Augen, während ich bewegungslos einige Sekunden verstreichen ließ. Entschlossenheit lag in meinem Blick. Ich würde es ihr nicht mit Absicht einfach machen. Dennoch hatte ich ihr den ersten Schlag geboten, sie wollte ihn nicht. Dann würde ich ihn eben führen. Keine weiteren verbalen Angriffe, keine weiteren Angebereien. Ohne Vorwarnung schoss ich nach vorne, zielte mit dem ersten Hieb auf ihre linke Schulter. Eine Finte. In dem Moment in welchem sie auf den Angriff reagieren würde, würde ich mit einer Drehung meines Handgelenks den Schlag tiefer führen, gegen ihre Hüfte.

Salvai
Während er von seinem Wein nippte, beobachtete er die beiden. Zuerst schien sich nichts zu regen, weder sie noch er bewegten sich und schienen auf eine Handlung des Gegenübers zu warten. Langsam setzte er sich schließlich wieder auf die Bank, mit dem Feuer im Rücken. Sein Blick lag gebannt auf den beiden, wie es bei all den anderen ebenfalls war. Es war schließlich Viren der sich als erstes bewegte, ein Angriff auf ihre Schulter. Seine Verlobte bewegte sich schließlich ebenfalls, die Klinge führte sie mit der rechten Hand einhändig und sehr schnell. Als die Klingen durch die Luft schnitten, konnte man sogar das summen dieser vernehmen. Lissandra hob ihr Schwert zur Abwehr, die Drehung seines Handgelenkes konnte sie durch Jahrelange Erfahrung problemlos erkennen und auch darauf reagieren. Daher klirrten die Schwerter, als sie nun den Hieb welcher auf ihre Hüfte gezielt hatte abwehrte. Direkt danach machte sie einen ausfallenden Schritt nach vorne, leitete ihre Klinge an seinem Schwert entlang und zielte nun stattdessen auf seinen rechten Oberarm.

Ein Test ihrerseits wie es um seine Reaktion stand, sie gedenkte nicht den Hieb zu treffen. Im Moment spiegelte sich auch ein erheitertes Grinsen auf ihren Lippen, der Kampf fühlte sich befreiend an. Eine Herausforderung die sie bewältigen wollte, mit dem Umstand das ihre Freunde und ihr Verlobter dabei zusahen. Die Herausforderung mit einem geheimnisvollen aber sympathischen Fremden, der noch ungeahnte Künste mit dem Schwert offenbaren konnte. Sie hatte schon einige beeindruckende Schwertkämpfer kennen gelernt, alle mit ihrem eigenen Style. Ihrer basierte auf Agilität, schnelle Hiebe und das abwechseln der Schwerthand. Sie war sehr ausdauernd aber musste ihre Kraft aus der Schnelligkeit ziehen, mit bloßer Muskelkraft konnte sie keinen Schwertkampf gewinnen. War es doch überhaupt erst eine Kunst gewesen, harte und schwere Schläge auszuhalten. Ihr Lehrmeister hatte es ihr damals nicht einfach gemacht, dank ihm allerdings war ihre Verteidigung ziemlich gut. Sie durfte nur nicht übermütig werden, ein Fehler der ihr vor allem früher oft passiert war. Einige Narben vom Training oder von ernsten Kämpfen prägten noch heute ihren Körper, weshalb sie sich dabei Mühe gegeben hatte ihre Techniken zu verfeinern.

Das Geräusch von Metall auf Metall hallte über den Hinterhof als sich unser Waffen zum ersten Mal kreuzten. Sie hatte die Finte als das erkannt was es war und spielend ihre Bewegung angepasst. Amüsiert zuckten meine Mundwinkel. Sie war schnell. „Vorsicht, Ihr könntet damit jemanden verletzten“, riet ich ihr. Der verspielte Singsang meiner Stimme mischte sich mit dem Gesang unserer Schwerter, welcher die hereinbrechende Nacht begrüßte. Ich sprach während ich ihre Klinge mit einer scharfen Bewegung von der meinen stieß. Körperlich war ich ihr überlegen und ich hegte keine Skrupel dies auszunutzen. Rohe Gewalt war manches Mal durchaus eine Lösung. Jedoch keine welche ich bevorzugte. Meine Stärke lag im Fingerspitzengefühl. Wieso eine Tür eintreten, wenn man das Schloss knacken konnte? Oder noch besser: Die Tür umgehen? Feingefühl. Eleganz. Anmut. Darin fand ich mich wieder. Damit zog ich die Leute in meinen Bann. Und auch die Leute von Tetetra würden diesen erliegen. Alle Aufmerksamkeit lag auf uns. Dieses Wissen, dieses Gefühl hob meine Stimmung in neue Höhen. In ihrem Angriff hatte keine Absicht gelegen mich zu verletzten. Es war ein Test. Sie wollte sehen wie ich reagierte. Meine Fähigkeiten erst einschätzen können ehe sie ernsthaft nach mir hieb. Ich hatte nicht vor sie so lange spielen zu lassen. Sobald ihre Klinge die meine verließ, machte ich einen Schritt in die entgegengesetzte Richtung. Zeit den Tanz zu beginnen. Mit einer schnellen, leichtfüßigen Bewegung drehte ich mich einmal um die eigene Achse um in ihren Rücken zu gelangen. Mein Schwert senkte sich während der Drehung, veränderte den Winkel mit dem es auf den Körper der Grünhaarigen treffen würde. Noch aus der Umdrehung heraus, nutzte ich deren Schwung um mit der flachen Seite der Klinge auf die Kniekehle ihres linken Beins zu zielen. Ich wollte keinen bleibenden Schaden anrichten, sie sollte nur aus dem Gleichgewicht geraten.