Name:

Pyriel

Alter:

Seine Jahrtausende sind schwer zu zählen. Er ist existent seit der Schöpfung.

Rasse:

Engel | Seraph

Geschlecht:

Männlich

Aussehen:

Es mag einer gewissen Ironie entsprechen, dass ausgerechnet ein Seraph mit einer solch harschen Natur wie er, doch offensichtlich das Licht des Himmels zu repräsentieren scheint.

Man kann sich natürlich fragen, wie ein „typischer“ Engel aussieht, aber im Grunde wäre Pyriels Äußeres nicht wirklich weit davon entfernt. Ja, man muss ihn wohl schön nennen, allerdings auf eine kalte, unnahbare Art wie eine Statue aus Alabaster.

Denn seine Haut erinnert zweifelsohne daran, genauso wie die langen silberblonden Strähnen vielleicht an Mondlicht oder frisch gefallenen Schnee erinnern. Die Iriden des Seraphs scheinen alles zu durchdringen und sind von einem leuchten, fast schon irrisierenden Aquamarin. Seitlich an seinem Hals mag man eine Art kleines Tattoo ausmachen, das eine bestimmte Form aufweist. Das ist genau genommen sein Engelszeichen- bzw. – siegel.

Ihn in Altern schätzen zu wollen – unmöglich. Bestenfalls wirkt er zeitlos. Vielleicht wie ein junger Mann Ende 20. Er ist ausschließlich in weiß gewandet. Als Seraph besitzt er 3 Flügelpaare, ebenfalls in weiß. Sein Scheinen, Aura – wie auch immer man es nennen will – ist gleißend hell und blendet. Nichts was Dämonen sehr lange aushalten könnten. Allerdings beginnt diese, sich nach seinem Fall zu trüben.

Dennoch ist Pyriel nicht mehr so makellos wie einst. Als ihn der Zorn Elohims – also Gottes – in Form eines Blitzes traf, wurde ihm die rechte Seite bis ca. zur Mittes des Oberschenkels versenkt, was Narben zurückgelassen hat. Heißt, er ist für alle Zeit gezeichnet worden für seinen Hochmut.

besondere Merkmale:

- helle, alabasterfarbene Haut

- silberblond bis weiße Haare

- Augen in einem intensiven Aquamarin

- ist ausschließlich in weiß anzutreffen

- Narben an seiner rechten Seite für die er sich schämt und die er zu verbergen sucht

Charakter:

Dies irae, iudex, salva me
Dies illa, pie domine
Dies irae, iudex, salva me
Dies illa, pie domine

Man muss Pyriel zu gute halten (auch wenn man ihm nicht viel zu gute halten kann), dass sein Charakter viel durch seine Bestimmung und Position geprägt wurde.

Die Apokryphen beschreiben ihn so: „„Der feurige und erbarmungslose Engel, das Feuer in der Hand haltend, ist der Engel Pyriel, der die Macht über das Feuer innehat und die Werke der Menschen mit Feuer prüft, und wenn das Feuer die Arbeit eines Mannes zunichtemacht, erblickt ihn der Engel der Gerichtsbarkeit und trägt ihn hinfort zum Platz der Sünder, dem bittersten Ort der Bestrafung.“ Und das sagt schon vieles über ihn aus. Nein, er ist alles andere als ein Schutzengel, und gehört auch nicht zu den Heilern unter Raphael. Pyriel ist bestenfalls als Krieger zu bezeichnen, aber man Ende ist er noch etwas anderes: er ist so etwas wie der Vollstrecker Gottes. Wenn in Schriften immer einmal wieder von den Tagen des Zorns gesprochen wird, so wäre dies definitiv Pyriels Stunde. Er hat vor nicht allzu vielen Respekt: sein Vater Elohim und der ihm vorstehende Erzengel – Uriel, gehören allerdings dazu. Auch mit seinen Brüder und Schwestern tut er sich mitunter schwer, denn seien wir ehrlich: wenn man so jemand wie Pyriel zum „Freund“ hat, braucht man keine Feinde mehr.

Menschen gegenüber hat er nichts als Verachtung übrig. Er nennt sie nur Affen. Einerseits ist ihm zu wider, was sie aus der Schöpfung gemacht haben, ohne auch nur jedes Zeichen von Dankbarkeit oder Achtung. Aber es ist auch noch etwas ganz anderes: Neid. Denn immerhin haben diese nutzlosen Fleischklumpen die Liebe Elohims bekommen – einfach so, ohne etwas dafür getan zu haben. Zudem noch eine Seele und einen freien Willen. Nach Pyriels Auffassung steht die Liebe ihres Vaters aber vor allem jenen zu, die er zuerst schuf und die ihm am nächsten sind – also die himmlischen Heerschaaren. Und wenn er dafür die Menschheit von der Erde fegen muss – was für diese sowieso eine Befreiung wäre – tut er es. Die einzige Ausnahme bilden da Kinder, da diese noch Unschuld in sich tragen, die er honoriert.

Dämonen und anderes Natterngezücht aus Gehenna – nun ja, er jagt und vernichtet sie, weil es seiner Bestimmung entspricht. Jedoch wirklich hassen tut er sie letzten Endes nicht. Im Prinzip ist er sich unschlüssig gegenüber dem, was aus der Schöpfung Samaels und Liliths hervorging. Weil er nicht weiß, ob das im weitesten Sinne noch zur Schöpfung Gottes dazugehört. Denn immerhin war Samael / Lucifer auch einmal….man kennt das ja. Was er hingegen abgrundtief hasst sind Dinge, die wider die Schöpfung sind. Was für Pyriel die Nephilim definitiv darstellen. Es war nie geplant, dass sich Engel mit Menschenfrauen paaren. Die Halbkinder, menschliche Natur ergänzt mit den Attributen eines Engels – sieht er als fatal an und nicht existenzberechtigt.

Allgemein kann man ihn wohl so zusammenfasen: unerbittlich, menschenfeindlich selbstgerecht, arrogant, unnachgiebig. Wie das nun in dieser neuen Welt aussieht, wo er erstmals Rassen gegenübersteht, denen er noch nie begegnet ist, ein Teil seiner Kräfte offenbar den Geist aufgegeben hat und letzten Endes auch nach seinem Fall, ist abzuwarten. Einfach wird es aber sicher nicht.

Stärken:

+ Er ist sehr gewissenhaft, zumindest was seine Berufung angeht.(Auch wenn man ihm sonst eine Art Gewissen oft absprechen könnte)

+ Er wird nicht umsonst Engel des Feuers genannt, zumal er auch ein Flammenschwert führt, er kann gerade mit diesem Element einiges anstellen

+ Er hat Geduld, er kann Jahrtausende warten, wenn es ihn seinen Zielen näherbringt und die Zeit auf seiner Seite ist

+ Pyriel existiert wie alle himmlischen Geschöpfe außerhalb der Zeit und unterliegt nicht dem Tod. Sein Körper altert körperlich nicht. Was nicht heißt, dass er unsterblich ist. Man kann einen Engel vor allem auf eine Weise töten: indem man ihm das Herz herausreißt.

+ Dennoch weißt er eine sehr große Regenerationsfähigkeit auf.

Schwächen:

- sein „gerechter Zorn“ wie er es nennt, an dem aber nicht unbedingt viel davon ist, höchstens selbstgerecht. Letzten Endes hindert ihn genau das daran, gegenüber anderen Wesenheiten empfänglicher zu sein oder mehr Toleranz aufzubauen und trennt ihn so oft vom Rest der Welt.

- Pyriel ist in erster Linie kaltblütig und hat niemals gelernt, groß etwas an Gefühlen zu empfinden. Bestenfalls negative – Hass, Neid, Wut, Zorn. Er kann diese zwar ziemlich gut kanalysieren, Fakt ist aber auch, wenn er einmal mit anderen Gefühlen konfrontiert ist, überfordert ihn das hoffnungslos

- Er hatte immer seine Bestimmung und wusste um seinen Platz. Nach seinem Fall und dem Aufschlagen in einer neuen Welt, ging diese aber gänzlich verloren. Was bei dem Seraph zum ersten Mal zu Gefühlen wie Verlorensein und Selbstzweifel führt. Er findet den Weg nicht mehr, genauso wenig, wie er noch Gottes Wort vernimmt. Er erreicht ja nicht einmal mehr Metatron…

- Henochische Sigillen sind Symbole bzw. Siegel oder auch Runen auf Henochisch. Sie haben verschiedene Bedeutungen und somit auch jeweils einen verschiedenen Nutzen. Dabei können sie zum Schutz vor Seraphim gar benutzt werden, oder auch um den Engel temporär zu
verbannen.

- Heiliges Öl - Heiliges Öl ist eine sehr seltene Substanz, die man in Jerusalem (meist auf einem Wochenmarkt) findet. Ein angezündeter Kreis aus heiligem Öl kann einen Seraphim festnageln, da dieser den Kreis nicht ohne schwere Verletzungen verlassen bzw. berühren kann. Dieses Feuer ist seinem eigenen Feuer entgegensgesetzt, mächtiger und hebt dessen Wirkung auf.

- Höherrangige Dämonen - Dämonen von hohem Rang sind meist stärker als Seraphim und können ihnen schaden und/oder sie töten.

- Entfernung der Gnade – Die Gnade ist pure Energie und der integrale Bestandteil der Seraphiml, wenn man so will seine Essenz. Wird einem Engel seine Gnade entfernt, kann er seine Kräfte verlieren und somit stark geschwächt werden. Wenn ein Engel seine Gnade verliert, wird er in seiner menschlichen Hülle aterblich. (So wie es Michael mit Gabriel gemacht hat).

- Die Sene des Todes (meint den apokalytischen Reiter - ) ist sehr mächtig und kann Seraphim töten.

Vorlieben/Abneigungen/Wünsche/Ängste:

+ Kampf | Richten – ja man kann fragen, wie man so was mögen kann, aber es entspricht seiner Natur und er ist eben gut darin

+ Zweifelsohne sähe er es gern, würde Elohim die seinen endlich gebührend honorieren und von den Menschen ablassen – aber da ist wohl viel Wunschdenken bei

- Seine größten Abneigungen sind kein Geheimnis: die Menschheit und die Nephilim

- Es kann arg autsch werden, wenn man ihn nicht ernst nimmt, verspottet und auch sonst jegliche Art von Achtung unterlässt (dass er dabei ja meist selbst intolerant wie nur irgendwas ist, wird ihm wohl mal einer deutlich erklären müssen)

Fähigkeiten:

Element Feuer:

-Wie schon erwähnt, wird er nicht umsonst auch Engel des Feuers genannt. Er führt ein Flammenschwert, kann als Feuersäule erscheinen oder auch Feuersbrünste auslösen.

Engel des Genozid:

- Ja, einfach auf den Punkt gebracht, genau das und nichts anderes war seine Bestimmung. Er kann ganze Generationen dahinraffen. Bzw. konnte es, denn in der neuen Welt scheint das nicht mehr zu funktionieren.

- Pyriel besitzt in physischer Form die erhöhte körperliche Stärke von Engeln.

- Pyriel kann sich schneller bewegen, als das menschliche Auge sehen kann.

Das Wort Gottes (Telepathie):

- Über welches er in erster Linie vor allem oft mit Uriel oder eben auch Metatron kommunizierte. Seid seinem Fall scheint er davon jedoch abgeschnitten zu sein und er vernimmt Gottes Worte nicht mehr.

- Er kann seine Schwingen verblassen lassen, tarnen, unsichtbar machen

Familie:

Vater/ Schöpfer:

Gott, Elohim bzw. Jahwe

Ihm vorstehender Erzengel:

Uriel

Theoretisch sind alle Engel seine Brüder und Schwester, von denen er sich jedoch oftmals sehr distanziert und umgekehrt.

Vorgeschichte:

Heavenly Choirs, the Sinners in Fear
Harvest the Souls for Salvation is near
Grant me a Place and I’ll hallow thy Name
The Earth it will perish in Thunder and Rain
The Earth it will perish in Ashes and Flame

„Am Anfang war das Wort – und ich irgendwann kurz danach. Ich war mit einer der ersten Serpahim, die unser Vater schuf. Nach Metatron und den Erzengeln. Ich sah, wie die Schöpfung aus der Taufe gehoben und wie man es später nennt: Gott sah, dass es gut war. Nur sollte es nicht lange so bleiben.

Es begab sich noch in den Anfängen, dass einer unserer Brüder gegen Elohim rebellierte und sich ihm gleich stellen wollte: Die meisten kennen ihn heute als den Morgenstern, Satan oder Lucifer. Aber ich kannte – und kennen ihn immer noch – als Samael. Mein Bruder, mit dem ich heute, am Ende aller Dinge, mehr gemein zu haben schein, als mit den restlichen meiner Geschwister. Damals aber sah ich ihn als Empörkömmling und sah seinen Fall als gerechtfertigt. Nun, inzwischen bin ich mir nicht mehr sicher was gerecht ist und was nicht.

Nachdem „diese Sache“ geklärt war, folgte bekanntermaßen auf die Schöpfung das Paradaison, das zum Dreh- und Angelpunkt von allem werden sollte. Da waren übrigens nicht sofort Adam und Eva – zuerst waren Adam und Lillith, was absolut nicht funktionieren sollte. Heute hätte man wohl gesagt, sie war zu emanzipiert. Überhaupt ist Lilith eine Person, der ich bis heute widerwilligen Respekt entgegenbringe. Die Nächtliche hat es über die Zeiten immer wieder geschafft, sich neu zu erfinden: sei es als Dämonin, Göttin oder Vampirin. Damals aber, als sie sich für das Paradies (bzw. Adam) zu gut war, entschied sie sich für einen sehr viel mächtigeren Bettgenossen – Samael. Aus diesem Paar ging alles hervor, was Gehenna, die Hölle und das Fegefeuer einmal beheimaten sollte.

Und doch sannte sie auf Rache. Als Adam nun seine -zugegeben treudoofe – Eva hatte, fand sie ein Hintertürchen und hat sich wieder eingeschlichen als die Schlange. Wenn ich mich heute also über diese verderbte Menschenbrut beklage, die ich zumeist nur Affen nenne, verdanke ich das Lilith. Manche mögen den Sündenfall so auch nicht kennen.

Was das nach sich zog, kann man sich denken. Es war auch die Zeit, als es zu meinem ersten Richtspruch kam. Kain wird manchen vielleicht noch dunkel ein Begriff sein, denn irgendetwas hatte ihn alsdann vom Anlitz der Erde getilgt. Dieses Etwas war ich.

Nun war es jedoch so, dass Samael damals nicht allein des Himmels verwiesen sollte. Es gab sehr viele unserer Brüder, die ihm folgten, in vielem auch freiwillig. Ja ich weiß schon, dass Sam sein „eigenes Ding“ machte. Das hieß jedoch nicht, dass es immer wie im Himmel so auf Erden laufen würde. Erst recht nicht wenn dabei Kreaturen zu Stande kamen, die wider der Schöpfung waren. Denn die Gefallenen lehrten die Menschen viele Künste und irgendwann begannen sie, sich mit ihnen zu paaren. Das dabei herauskam war eine Brut, die ich bis heute abgrundtief verabscheue: die Halbkinder, genannt die Nephilim. Es sollte nicht sein, dass etwas mit Menschenblut die Fähigkeiten der Unseren inne hatte. Ich habe sie damals gejagt- glühend und leidenschaftlich. Aber es waren ihrer verdammt viele und am Ende braucht es die Sinflut, um sie wieder loszuwerden. Danach habe ich lange, lange keine mehr gesehen – bis in die heutige Zeit, in der mir ausgerechnet einer der Ihren zum Verhängnis wurde.

Days of Damnation, the End has begun
Worthless the Prayers as Judgement goes on
Open the Book, whom to bless, whom to blame
The Earth it will perish in Ashes and Flame

Es folgten hier und da ein paar Fußnoten in meiner Existenz. Ich stellte Abraham auf die Probe, seinen Sohn zu opfern. Mal ein seltener Fall von Affe, der bestanden hat. Das nächste war ein etwas größeres Kapitel. Elohims bevorzugtes Volk war in Ägypten der Sklaverei anheim gefallen. Er behalf sich also mal wieder irgendeines Propheten – in dem Fall Moses, der Rest ist Exodus, erm…Geschichte. Oder auch nicht, denn dort war ich auch nicht weit: Es war meine Gegenwart, die die Erstgeborenen dahinraffte und ich war auch das Feuer, welches die Ägypter ins Meer trieb.

Unser Vater war in den alten Tagen ein sehr strenger, oft strafender Gott. Warum er irgendwann glaubte, ein neues Kapitel aufschlagen zu müssen, habe ich niemals verstanden und fand es auch einigermaßen entnervend. Ja ich meine dieses „Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Mal ehrlich, hat es viel gebracht ?. Mir scheint, die Menschheit blieb wenig beeindruckt davon. Genauso wenig, wie ich es von Gottes Sohn war. Jesus und seine Lehren standen entgegen all dem, was mein Sein ausmachte. Wir waren 2 Pole, die sich nur abstoßen konnten. Kurz gesagt: wir sind niemals miteinander ausgekommen. Er begründete bloß eine weitere, unnütze Religion, die aber immerhin – mich wieder mit etwas Arbeit versorgte.

Das Leiden der Christen im römischen Imperium hat mich nie sonderlich interessiert. Wenn sie auch genauso „Gottes Kinder“ waren, einen Begriff, den ich bis heute hasse. Denn dieser stellt uns mit ihnen gleich und ich sehe nicht ein, mich zu so etwas herabzulassen. Wenn die Heiden also glaubten sie verbrennen zu müssen – bitte. Feuer reinigt und bekanntlich hatte auch ich eine Affinität zu diesem Element.

Es war inzwischen sowieso widersinnig geworden, dass es 3 Weltreligionen gab, die zu Elohim beteten egal wie sie ihn nun nannten: Jahwe, Allah oder Bon Dieu und sich gerade aufgrund dessen an die Kehle gingen. Ja, ich bin ein Engel, bin aber niemals „religiös“ in dem Sinn gewesen. Glauben ist Glaubenssache, bla bla. Fakt ist, es wurde niemals soviel getötet, wie im Namen irgendeiner Religion. Gott ist groß – ja, das wusste ich vorher schon. Allerdings mag es umgekehrt etwas gutes haben: wenn sie so weitermachen, haben sich die Affen am Ende selbst ausgerottet.

Im Mittelalter hatten sie sich wohl besonnen, wurden wieder fromm – ich bezeichne es vielmehr als scheinheilig und bauten unserem Vater viele Klöster und Kathedralen. Na ja, vielleicht sind zumindest ein paar schöne Bauwerke dabei rausgekommen. Denn es brauchte nur die Renaissance mit ihren Künsten und (Pseudo)-Wissenschaften um die Affen schon wieder abtrünnig zu machen. Sie haben in dieser Zeit etwas erfunden, was schon bezeichnenderweise Humanismus hieß. Etwas, wofür ich nur ein müdes Lächeln übrig hatte.

Es folgten – mal wieder- ein paar Kriege, ob nun dreißigjährig oder nicht, hier und da eine Revolution und dann waren wir in der Neuzeit angekommen. Was mir nur immer mehr auffiel: die Affen wurden immer gieriger und sie nahmen die Ressourcen der Schöpfung ganz selbstverständlich und ohne jede Art von Dankbarkeit zu zeigen. Was Elohim ihnen einst zum Geschenk gemacht hatte, wurde mehr und mehr zur Kloake. Es ist schwer als Seraph – da wir letzten Endes auch eine Wächterfunktion haben – dabei zuzusehen.

Es gab viele von uns, die nicht verstanden, warim solche Kreaturen weiter die Liebe unseres Vaters verdienen sollten. Wir waren ihm näher als sie und wir blieben ihm treu – sie nicht. Denn diese Religionen sind nicht gerade weniger geworden. Es war ausgerechnet einer der Erzengel – Gabriel, in dem ich einen Verbündeten fand. Und ja, wir haben den Himmel in Brand gesetzt, denn was dem folgte, war die 2. Rebellion in eben diesem. Eine Zeit in der durch die Himmelspforten auch keine Seelen eingingen, sondern dazu verdammt waren erdgebunden vor sich hinzudümpeln. Sie hatten auch nichts anderes verdient. Wir hofften damit, unseren Vater endlich wachzurütteln. Auch wenn Metatron uns warnte und selbst mein Herr Uriel nicht sonderlich angetan davon schien.

We will prevail on the Fields of Paradise
Burn out the Past, from the Ashes we will rise
Wipe out the Dark
And the children of the Dawn
Live on, live on, live on

Und so waren nicht alle unsere Brüder mit uns. Gabriel scheiterte und wurde am Ende von Michael dazu verdammt, sein weiteres Dasein als Sterblicher zu fristen. Ich gestehe, ein Schicksal vor dem mir graute. Also entschloss ich mich, mich diesem Griff zu entziehen und für einige Zeit zum Erdboden zu verschwinden. Es war jene Zeit, als ich meine damalige Gestalt aufgab. Der Rest meines Körpers, in Form eines Skelett versank für einige Jahrhunderte unter dem Sand der Mojawe Wüste, in einem Indianerreservat, das Chimney Rock hieß.

Aber ich war in dieser Zeit nicht untätig. Ich erschien einigen meiner Brüder, die ich für vertrauenswürdig hielt als Vision und begann sie dadurch für mich. Meine rechte Hand in jener Zeit war Zophael. Was ich wohl zu spät mitbekam, war, dass es wieder eines der verdammte Halbkinder gab. Einen Nephilim namens Danyael Rosales. Einer der die Anmaßung hatte und glaubte, im Namen unseres Vater zu handeln, als er in der Mojawe nach mir suchte. Offenbar hatte er auch einige Visionen aufgeschnappt und er hatte Zophael getötet. Auf die einzige Art und Weise wie man unsereins vernichten kann: er rammte ihm eine Stabwaffe in die Brust und riss ihm damit das Herz heraus.

Als er also an meine Gestade kam, nahm ich nach langer Zeit wieder Gestalt an. Ein Kampf zwischen uns war unausweichlich und gescheut hätte ich ihn sowieso nicht. Was ich nicht ahnte – unser Vater war wirklich mit diesem Halbkind….und nicht mit mir. Als wir kämpften, streckte mich ein Blitz nieder, von niemand anderem als Elohim selbst. Es hinterließ meine rechte Seite versenkt und gezeichnet für alle Zeit. Unser Vater hatte mich für meinen Hochmut bestraft. Ich war nicht mehr makellos und jetzt wohl bestenfalls als unrein anzusehen. (Jedenfalls wenn man Engelkörper kennt, denn diese tragen keine Narben). Wenigstens hat er aus mir keinen Menschen gemacht – Gnade Gott (ja ironisch, ich weiß schon…). Doch damit ging noch etwas anderes. Ich vernahm sein Wort, seine Stimme nicht mehr. Etwas, was für uns eigentlich allgegenwärtig ist, nicht zuletzt durch Metatron. Da war nur noch Schweigen, ich war abgeschnitten davon.

Es dauerte eine Weile bis ich begriff, was das hieß. Ich war bloß noch ein Gefallener – genauso wie Samael einst. Der Himmel hatte mich verstoßen. Als ich das begriff, gab ich auf, ich hatte keine Kraft mehr zu kämpfen. Wenn der verfluchte Nephilim mich niederstrecken wollte, sollte er es tun. Mir das Herz herausreißen so, wie er es bei Zophael tat. Es scherte mich nicht mehr – nichts scherte mich mehr.

Doch irgendetwas oder jemand, wohl jemand jenseits unseres Vaters, hat mich in eine andere Welt gerissen. So scheint es zumindest. Was ich hier nun soll, meiner Bestimmung, meiner Existenz und meines Seines beraubt, weiß ich nicht. Ich weiß, dass ich keinen meiner Brüder jemals wiedersehen werde. Ich weiß auch nicht, was vor mir liegt. Ob es in dieser Welt Dämonen gibt und wenn, was von ihnen zu halten ist – oder was sie von mir halten. Ich bin kein Dämon geworden, ich habe auch keine schwarzen Schwingen bekommen, aber meine Aura trübt sich.

Wenn ich heute so über all dies nachdenke: ich dachte immer, ich verstehe. Aber offenbar verstehe ich gar nichts. Und es gibt eine andere Sicht auf die Dinge. Ja, unser Vater ist im Laufe der Jahrtausende „groß geworden“. Es hat inzwischen 3 Weltreligion, die ihn verehren. Und doch begann er einmal als kleiner, israelitischer Wüstengott. Wenn mich mein Vater für vermessen hält und straft – was ist dann mit ihm selbst ?. „Du sollst keine Götter neben mir haben.“ Das erste der zehn Gebote. Aber es GIBT andere neben ihm und manche dieser Anderen sind älter und waren vor ihm da. Dazu zählen allein das ganze ägyptische und mesopotamische Pantheon. Früher konnte ich die Tage des Zorns, Armageddon – wie auch immer – kaum erwarten. Ich dachte immer, dass dies meine Stunde werden würde. Inzwischen denke ich anders: was ist wenn es beginnt, wenn alles hinweggefegt wird und am Ende doch alles keine Rolle gespielt hat. Wofür…WOFÜR….haben dann alle gehofft, geblutet und gekämpft ??. Und dabei ist unerheblich ob Engel, Mensch, Nephilim oder Dämon bist. Gott ist wie ein Kind mit einem Ameisenhaufen. Vielleicht wusste das Samael lange vor mir – und vielleicht….hat er Recht“.

Heavenly Choirs, a new Day begins
Gone is the nNghtmare, forgiven the Sins
Grant me a place and I’ll hallow thy Name
Remember forever the Days of the flame