Name:
Ryan Sheppard, kurz 'Shep' oder 'Ry'
Alter:
34 Jahre
Rasse:
Ziegendämon

Geschlecht:
Männlich
Aussehen:
Im ersten Moment wirkt Ryan, als wäre er gerade erst einem Schwarz-Weiß-Film aus den Achtzigern entstiegen - zumindest wenn man davon absieht, dass er nicht aussieht wie ein Mensch. Der etwa 1,83 m große Ziegendämon hat am ganzen Körper reinweißes Fell, nur unterbrochen von einigen angeborenen und tintenschwarzen Linien. Unter seinen Augen führt jeweils eine fast bis auf die Wange und auch auf seinem Oberkörper finden sich diese schwarzen, tattooartigen Zeichnungen.
Die meiste Zeit ist sein Körper schlank und gut gebaut, seinen Kopf zieren zwei nach hinten gebogene Ziegenhörner und seine fellbedeckten Ohren hängen zu beiden Seiten seines Gesichts bis zu seinen Schultern hinunter. Auch seine Kopfform erinnert eher an die einer Ziege und seine mit überraschend scharfen Eckzähnen gespickte Schnauze ist ebenso spitz zulaufend wie schmal. Selbst seine Augen unterscheiden sich mit dem schwarzen Augapfel, der weißen Iris und der viereckigen Pupille stark von denen eines Menschen und seine Hände haben spitze Krallen anstelle von Fingernägeln.
Der Rest von Ryan sieht allerdings erstaunlich menschlich aus. Der Dämon bevorzugt schwarze Anzüge mit weißen Hemden, hat eine annähernd menschliche Anatomie, relativ lange Gliedmaßen... Und einen puscheligen Ziegenschwanz am Hintern.
besondere Merkmale:
Ryan's Halsfell wird auf der linken Seite von einer langen Narbe geteilt.

Charakter:
Obwohl Ryan eigentlich ein sehr angenehmer Zeitgenosse ist, täuscht das eher teuflische Aussehen des Ziegendämons oft darüber hinweg und sorgte bisher dafür, dass er die meiste Zeit seines Lebens nicht besonders gut mit Menschen klar kam. Das hielt ihn allerdings noch nie davon ab, ausgesucht höflich und charmant zu sein und anderen Personen mit freundlichem Respekt zu begegnen. Lächeln tut er zwar nicht selten, doch niemals ohne Bedeutung und Ryan strahlt oft eine Ernsthaftigkeit aus, die im krassen Gegensatz zu seiner eigentlichen Natur des Ziegendämons steht und die immer wieder durchschlägt - egal wie sehr er versucht, es sich abzutrainieren. Diese Natur sorgt dafür, dass er eine ausgesprochene Schwäche für schöne Frauen hat, ihnen einfach nichts abschlagen kann und grundsätzlich immer so wirkt, als würde er mit ihnen flirten, selbst wenn er es in dem Moment nicht absichtlich tut. Außerdem scheint es immer irgendetwas zu geben, auf dem der junge Dämon herumkaut.
Abgesehen von diesen manchmal verwirrend wirkenden Charakterzügen seiner Rasse ist Ryan ein sehr zuvorkommender und warmherziger junger Mann, der einen Hang zu Sauberkeit und Befehlsverweigerung hat und lieber sein eigenes Ding durchzieht, als sich jemandem zu fügen, der seiner Meinung nach im Unrecht ist. Seine Arbeit bedeutet ihm alles und um ihr nachgehen zu können, bricht er auch gerne Regeln. Kennt man ihn nicht, kann man ihn schnell als reserviert und zurückhaltend empfinden, weil er nicht besonders viel redet, doch für Ryan ist jedes Wort Gold wert und er spricht nur Dinge aus, die ihm wichtig erscheinen - wobei es manchmal auch schwierig ist festzustellen, was genau ihm wichtig ist. Ryan ist auch grundlegend immer ehrlich und hält mit seiner Meinung selten hinter den Berg, wenn er denn mal spricht.
Seit etwa einem Jahr reagiert er allerdings auch immer öfter grundlos aggressiv und es fällt ihm schwer, zur Ruhe zu kommen. Er leidet an Schlaflosigkeit, ist rastlos, hat Stimmungsschwankungen und bisweilen Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren.
Stärken/Schwächen:
+ sehr intelligent
+ ist ein deutlich besserer Kletterer als ein Mensch und kann relativ hoch springen
+ professionelle Einstellung und herausragend in seinem Job
+ ist ein talentierter Musiker
- wenn man ihn erschreckt, kippt er wie ein toter Käfer um
- muss eigentlich immer etwas essen, sonst verhungert er (Ziegenmagen...)
- nicht wirklich kräftig
- hat zwar die Grundausbildung durchgemacht, ist allerdings nicht besonders begabt im Kampf
Vorlieben/Abneigungen/Wünsche/Ängste:
Im Grunde genommen gibt es nur wenige Dinge, die Ryan nicht mag. Er hat eine Vorliebe für schöne Frauen, Coca-Blätter und Panflöte, liebt aber auch seine Arbeit, Ordentlichkeit und Sauberkeit.
Was er allerdings tatsächlich nicht leiden kann sind Befehle, deren Sinn er nicht kennt oder versteht. Ryan hinterfragt die Dinge und widersetzt sich auch - solange er es friedlich tun kann, denn kämpfen liegt ihm genauso wenig.
Ryan wünscht sich nichts mehr als ein ruhiges, geordnetes und glückliches Leben, in dem er seiner Arbeit nachgehen kann.
Möglichst ohne gewalttätige Engel oder plötzliche, laute Geräusche, denn vor beidem hat er Angst.

Fähigkeiten:
Pheromone
Spielt Ryan auf der Panflöte, die jeder Ziegendämon beherrschen kann oder ertönt von irgendwo her diese Musik, erzeugt sein Körper gewisse verführende Pheromone, die vor allem auf weibliche Wesen egal welcher Art sehr betörend wirken.
Die Intensität hierbei ist selbst wählbar und reicht von 'angenehmer Zeitgenosse' bis hin zu 'nimm mich - jetzt!'.

Röntgenblick
Eine weitere seiner angeborenen Talente als Ziegendämon ist die Fähigkeit, willentlich und bewusst Materie zu durchleuchten. Er kann durch Kleidung, Haut und Muskelgewebe durchsehen, als wäre es nicht vorhanden, und sieht alles darunter in einem leicht roten Schleier. Auch durch Mauern kann er sehen, wenn sie nicht zu dick sind. Blei ist ein undurchsichtiges Hindernis und Ryan hat gelernt, verschiedene Substanzen in diesem roten Schleier voneinander zu unterscheiden. Wann immer er seinen Röntgenblick einsetzt, leuchten seine Iriden rot.

Familie:
Mutter - Alice Sheppard - eine ziemlich klein geratene Ziegendämonin mit sanften und weichen Zügen und einem nur sehr kleinen Paar Hörner
Vater - John Sheppard - ein kräftiger, mittelgroßer Dämon mit kantigem Gesicht, mittellangem Fell, Narben auf seinem ganzen Körper und mit einem abgebrochenen Horn
Vorgeschichte:
Am Anfang gab es Engel und Menschen, es herrschte Frieden und man lebte miteinander. Mischlinge aus den beiden Rassen waren keine Seltenheit und wurden gerne gesehen, waren sie doch meist mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet und sowohl beliebt als auch nützlich. Das alles änderte sich jedoch schlagartig, als sich ein Portal öffnete und eine Horde Dämonen in das Land einfiel. Jahrelang regierte die Angst und es brach ein Krieg zwischen den drei Rassen aus. Besonders die Engel griffen die Dämonen aus Angst davor, dass das Land von ihrer Andersartigkeit verseucht wurde, mit unvergleichlicher Härte an und trieben die in Hektik aufgebauten Lager fast an den Rand des Abgrunds - bis sich das Blatt erneut wendete.
Die Dämonen kapitulierten und verweigerten sich dem Befehl ihres Königs, die Menschen weiter anzugreifen.
In ihrer Loyalität zerrissen und von dem Krieg geschwächt hatten die Dämonen keinen wirklich anderen Ausweg, als bei den Menschen um Hilfe zu flehen. Es dauerte lange und musste vor den Engeln geheim gehalten werden, aber nach und nach stellten sich immer mehr menschliche Städte auf die Seite der Dämonen und gewährten ihnen Schutz, wenn sie verfolgt wurden. Der Untergrund wurde geschaffen, in den sie vor dem Krieg fliehen konnten.
Immer mehr Stimmen wurden laut - nicht nur auf der Seite der Dämonen, sondern auch von mitfühlenden Menschen - dass dieser Krieg Unrecht sei. Dass die Dämonen nicht die bösartigen Wesen wären, als die sie dargestellt wurden, dass sie aus ihrer eigenen Welt hatten flüchten müssen und dass sie Frieden schließen wollten. Offizielle Friedensverhandlungen wurden gestartet, doch die Situation eskalierte erneut. Die Engel weigerten sich, die Dämonen anzuerkennen und ihnen einen Platz zum Leben in dieser Welt zu schaffen. Der Krieg wurde erneut angefacht, dieses Mal allerdings spaltete er nicht nur die Dämonen, sondern auch die Menschen. Es dauerte weitere Jahre, bis sich die Lage soweit beruhigt hatte, dass sich eine Art Waffenstillstand etablieren konnte, und noch einmal eine lange Zeit, bis tatsächlich Frieden herrschte und die Dämonen sich vollständig in die Gesellschaft integrieren konnten. Gesetze wurden erlassen, die es ihnen erlaubten, mit den Menschen zusammen zu leben und in ihren Städten ganz normalen Jobs nachzugehen. Es wurde normal, neben einem Dämon in der Fabrik zu stehen, mit ihnen zu essen und sogar Beziehungen zu führen. Natürlich gab es noch Menschen, die sich besorgt äußerten und nichts mit ihnen zu tun haben wollten, doch im Großen und Ganzen passten sich die Menschen an ein Leben mit ihnen und ihren teilweise ziemlich andersartigen Bedürfnissen an, während die Engel sich zurückzogen und eine Grenze zwischen ihren Ländern gezogen wurde.
Eine Generation später wurde Ryan geboren.
Mischlinge gab es noch nicht viele und auch seine Eltern waren reinrassige Dämonen. Der junge Ziegendämon hatte es nicht ganz einfach, sich wirklich einzugliedern und beging ein paar Jugendsünden, nachdem seine Fähigkeiten sich entwickelten. Um diesem Verhalten entgegenzuwirken und den Jungen wieder auf ‘den richtigen Pfad’ zu lenken, schickten seine Eltern ihn zur Armee, nachdem er volljährig geworden war. Anfangs nicht mit dieser Maßnahme einverstanden, fügte er sich allerdings schon bald den Regeln dort und wurde ruhiger, zügelte seine Instinkte immer mehr. Aber der Kampf war einfach nichts für ihn. Ryan kämpfte nicht gerne, drückte sich vor der Pflicht wann immer er konnte, und rutschte sogar beinahe in Depressionen. Besorgt, dass sie zu weit gegangen waren, holten seine Eltern ihn eines Tages an seinem Urlaub zu sich nach Hause und wollten ihn davon überzeugen, dass er wieder zu ihnen zog und die Armee verließ. Sie wollten das angekratzte Vertrauen und das beschädigte Familienband wiederherstellen. Das Gespräch war lang und für beide Parteien anstrengend - denn Ryan war zwar unglücklich in der Armee, schon nachdem er die Grundausbildung durchlaufen hatte, aber er weigerte sich, seine Kameraden im Stich zu lassen, mit denen er inzwischen Freundschaft geschlossen hatte. Nach stundenlangen Diskussionen konnten sie Ryan schließlich endlich dazu bringen, eine andere Laufbahn einzuschlagen und sie mit seinem Drang, bei seinen Freunden zu bleiben und ihnen zu helfen, zu verbinden - die Ausbildung zum Armeesanitäter.
Es war einiges an Überzeugungsarbeit nötig, damit seine Vorgesetzten dem zustimmten, doch schließlich gelang es ihm und er durfte die Ausbildung absolvieren. Es dauerte drei Jahre, bis er seinen Doktortitel und die Abzeichen erhielt, und selbst danach bekam er keine Ruhe und musste immer weitere Lehrgänge absolvieren, selbst wenn er auf Einsätze geschickt wurde. Und Ryan liebte es. Er liebte seinen neuen Job, fing sich wieder und blühte regelrecht auf.
Bis ein Einsatz schief ging.
Seine Einheit wurde in ein von Engeln gesichertes Gebiet geschickt, um eine andere Einheit zu retten, die gefangen genommen worden war. Denn trotz der Grenzen und des Waffenstillstands zwischen den Ländern kam es immer mal wieder vor, dass Streitigkeiten ausbrachen. Ryan und sein Team versuchten ihr Bestes, doch die andere Einheit war nicht auffindbar und die Engel lockten sie in eine Falle. Sie kamen von allen Seiten...
Und das nächste, an das sich der Ziegendämon erinnerte war, dass er in einem Sanitätszelt aufwachte, angeschlossen an lebenserhaltende Maschinen. Seine Erinnerungen waren verschwommen, doch die Einsatzkamera hatte alles aufgezeichnet und der junge Dämon ließ es sich nicht nehmen, die Aufzeichnungen zu sichten. Scheinbar war Ryan als Dämon ihr einziges Ziel gewesen, aber seine Teammitglieder hatten ihn beschützt und waren einer nach dem anderen gestorben im Kampf, bis Ryan nur noch eine einzige Fluchtmöglichkeit blieb und er mit letzter Kraft über die Mauer klettern konnte. Dort hatte er sich in einem alten Keller versteckt, versuchte den Schnitt an seiner Halsschlagader abzudrücken, setzte einen Notruf ab und die Einsatzkräfte, die das Gebiet stürmten, fanden ihn schwer verletzt und halb tot.
Nachdem er sich wieder erholt hatte, trat er aus der Armee aus und weigerte sich, jemals wieder zurückzukehren. Erneut stürzte er in ein tiefes emotionales Loch und schaffte es nur mit Mühe und Not, sich wieder zu fangen, indem er eine Praxis eröffnete und als Arzt tätig wurde. Jahre vergingen und er stürzte sich Hals über Kopf in seine Arbeit, bis er eines Nachts einen Notruf aus seiner Praxis erhielt. Nur mit seinem Arztkoffer und den wichtigsten Habseligkeiten bepackt verließ er sein Schlafzimmer, steckte sich ein paar Snacks aus seinem Gewächshaus in die Tasche und einige in den Mund und blinzelte die Müdigkeit weg, während er die Treppe hinunter stürmte, sich wegen eines lauten Donners erschreckte...
...
Und in weichem Gras landete.