Salvai
Gespannt stellte er seinen Krug zurück und genehmigte sich noch die letzten Bissen, bevor sein Teller auch schon leer war. Lediglich Bratensoße war noch übrig, weshalb er Viren kurz einen bedeutenden Blick zuwarf und auf die Brotschale deutete die er für sich bestellt hatte. Eine Geste, weil er Vitas ungern unterbrechen wollte. Der weißhaarige schien es Lissie gleich zu tun, als er schließlich begann eine Geschichte über Viren zu erzählen. Nun… Nunchaku? Er hatte von dieser Waffe noch nie etwas gehört, genau so wenig wie seine Verlobte. Daher lag auch der Blick beider auf Vitas Händen als er es zusätzlich mit Gesten beschrieb. Tatsächlich hatte er mit dem Ende der Geschichte nicht gerechnet, weshalb sie beide auch in Vitas sein Lachen mit einfielen.

“Das hört sich… das hört sich sehr schmerzhaft an.“ Hörte er sich selbst nun lachend sagen, dabei reichte allein die Vorstellung bereits aus um eine Gänsehaut verpasst zu bekommen. Bisher hatte er zwei Tritte in seine Kronjuwelen erhalten, waren die bereits schmerzhaft gewesen. Aber sich auszumalen wie ein dickes, fettes Holzstück mit Schwung einen unten rammte war zu viel des guten. Lissie grinste Viren schließlich etwas frech an, während sie wieder von ihrem Bier nippte und es schließlich leer zurück stellte. “Ich kann mir das fast gar nicht vorstellen, das ausgerechnet Euch der kleine Unfall ereignet ist.“ Sagte sie nun ehrlich lächelnd, immerhin hatte Viren bisher einen nahezu perfekten Eindruck gemacht, abgesehen von seinem gestrigen Abgang. Aber die Perfektion die in seinen Gesten und Handlungen lag, in seinem Schwertkampf und seinem Gesang, verleitete einem nur schwer dazu daran zu denken, dass derartiges ihm tatsächlich auch passieren konnte. Salvai hingegen hatte kein Problem es sich bildlich vorzustellen.

Salvais Geste folgend hatte ich ihm die Brotschale ein Stück in seine Richtung geschoben mit der eindeutigen stummen Aufforderung sich ruhig zu bedienen. Interessiert lag die Aufmerksamkeit der beiden Schausteller auf Vitas‘ Händen als er die Ausmaße der Waffe mit diesen beschrieb. Es bestätigte was sowohl er als auch ich angenommen hatten. Das Nunchaku war den beiden zwar unbekannt aber Vitas‘ Erklärung schien dafür zu sorgen, dass sie sich ein relativ gutes Bild davon machen konnten. Den obwohl Salvai in das Lachen mit einfiel, schien er im Gegensatz zu seiner Verlobten durchaus mit mir zu fühlen. Nicht unbedingt eine meine besten Erinnerungen aber mit Sicherheit auch keine der schlimmsten. Und für Vitas eine äußerst unterhaltsame. Ich konnte es ihm nicht übelnehmen. Er hatte Recht damit, dass ich anders herum wohl ebenso regiert hätte. Die Reste von meinem Teller essend, legte ich das Besteck ab während Vitas noch einmal nach dem seinen griff um auch den Rest seines Fisches zu verspeisen.

Das verbleibende Wasser in unser beider Becher füllend leerte ich auch dieses Gefäß. Der Tisch war so gut wie leer. Bald würde ich mich den restlichen Schaustellern stellen müssen. So wie ich sie gestern kennengelernt hatte würden sie trotz meines Verhaltens kein großes Aufheben darum machen aber sie verdienten eine Erklärung. Ich konnte bereits jetzt den ein oder andern Spruch von Issac in meinem Kopf hören. Zu Recht. Das würde ich wohl über mich ergehen lassen müssen. Aber für den Moment gab es nur das Paar mir gegenüber, dem meine uneingeschränkte Aufmerksamkeit gehörte. „Das hat es und das müsst Ihr auch nicht“, erwiderte ich auf die Aussagen der beiden während ich Lissandras freches Grinsen spiegelte. „Ich gehe nicht für jeden in die Knie“, setzte ich hinterher, meinen Blick herausfordernd mit dem der Grünhaarigen verankernd.

Salvai
Viren schob ihm die Brotschale entgegen, weshalb sich ein gieriger Blick in seinen Augen wiederfand. Nach dem fluffigen und sogar noch warmen Brot greifend riss er es etwas in Stücke, um damit nun die Bratensoße von seinem Teller aufzuwischen und genüsslich zu essen. Dabei war sein Blick wieder auf die beiden gerichtet und fast hätte er sich sogar bei Virens letzten Worten verschluckt. Lissie vertiefte ihr grinsen, "Ich auch nicht." Und nun warf sie Salvai einen offensichtlichen Blick zu, der ihn erröten lies. Die beiden machten ihn schon etwas fertig, aber derartiges Verhalten war er zumindest von Lissie durchaus gewöhnt. Sich etwas räuspernd polierte er weiter den Teller mit dem Brot, "Nun, ich auch nicht." Sagte er schließlich, dabei mit einer solchen Bestimmtheit das man durchaus glauben könnte, er meine es gar nicht zweideutig. Schließlich leckte er sich etwas Soße von seinen Fingerspitzen und sah alle drei schief grinsend an.

Sowohl Lissandra als auch ihr Verlobter reagierten auf meine letzten Worte. Vitas hingegen hielt es nicht für nötig sich weiter an dem Gespräch zu beteiligen. Das war es auch nicht. Alleine seine Ausstrahlung sagte mehr als deutlich, dass er für niemanden das Knie beugte. Er überließ uns schweigend der Zweideutigkeit unserer Unterhaltung. Zu meiner Freude weckte die Reaktion der Grünhaarigen in mir den Verdacht, dass sie möglicherweise sogar offen genug war um unsere Bekanntschaft weiter zu vertiefen. Vielleicht wurde aus diesem Treffen noch eine erinnerungswürdige Nacht … wenn wir Salvai überzeugen konnten. Hinter den Worten des Braunhaarigen steckte etwas zu viel Bestimmtheit. Es wirkte als versuche er seine Unsicherheit zu überspielen ehe er jedoch erneut etwas tat was mich in Frage stellen ließ ob er wusste, welche Wirkung er auf andere hatte. Meine Zunge glitt einmal langsam über meine Lippe während ich ihn ungeniert musterte als er sich die Soße von den Fingern leckte. Oh, ja. Mir gefiel der Gedanke, dass seine Uniform nicht nur für die weitere Unterhaltung der Grünhaarigen sorgen würde. Soldat Salvai vor mir auf seinen Knien, lustverhangene goldene Augen blicken zu mir auf. Alleine diese Vorstellung sorgte dafür, dass es sich in dem Raum plötzlich wärmer anfühlte.

Mein Blick löste sich von dem Bogenschützen und glitt zurück zu Lissandra während ich mich ein wenig in ihre Richtung über den Tisch beugte. Ich versuchte nicht einmal mehr das Interesse und die Lust in meinen sturmgrauen Augen zu verbergen. „Es liegt noch eine unangebrochene Nacht vor uns um die Wahrheit hinter diesen Worten auf die Probe zu stellen“, forderte ich die Grünhaarige mit tiefer Stimme leise heraus. Ein Teil meiner Aufmerksamkeit lag dabei noch immer auf Salvai. Ich wollte seine Reaktion auf diese eindeutige Einladung keinesfalls verpassen. Eine Bewegung zu meiner Linken sagte mir jedoch, dass Vitas die Aufmerksamkeit des jungen Mädchens auf sich lenkte um zu bezahlen und damit mit voller Absicht unsere Unterhaltung unterbrach. Ein wenig widerwillig lehnte ich mich wieder in meinem Stuhl zurück, musste ihm aber insofern Recht geben, dass wir uns hier immer noch in der Öffentlichkeit befanden und dies nicht der richtige Ort war um das begonnene Thema zu vertiefen. Das Mädchen wechselte noch einen letzten Satz mit dem Paar am Nebentisch ehe sie auch schon bei uns stand. „Ich hoffe es hat geschmeckt. Darf es noch etwas sein oder wollt ihr bezahlen?“, fragte sie gut gelaunt in die Runde.

Salvai
Er räusperte sich etwas und strich ein paar unsichtbare Falten an seinen Ärmeln glatt, die Blicke von Viren und seiner Verlobten war ihm nicht entgangen und sorgten erneut für eine Verlegenheit seinerseits. Über die Geste mit seinen Fingern hatte er nicht weiter nachgedacht, aber nach und nach dämmerte ihm natürlich welches Bild damit verknüpft werden konnte. Es war nicht so das er unschuldig war, bisher allerdings war seine Verlobte die einzige mit der er intim geworden war und auch sie hatte ihn bereits zu unvorstellbaren Dingen gedacht, an der er vermutlich nie gedacht hätte. Sie waren eben beide sehr experimentierfreudig, auch wenn Lissie deutlich offener an solche Sachen heranging. Ihr Sexleben war aufregend und durchaus hatte es in der Vergangenheit bereits Andeutungen darüber gegeben den Kreis etwas zu erweitern. Aber schließlich war er es gewesen der es ausgeschlagen hatte, sonst hätten sie bereits die ein oder andere Nacht zu dritt verbracht. Auch wenn es bisher immer Frauen gewesen waren, die Lissie und ihn ansprechend gefunden hatten. Seltsamerweise war er aber den jetzigen Gedankengängen bei weitem nicht so abgeneigt wie vor einigen Jahren und durchaus unanständige Bilder spielten sich in seinem Kopf ab. Der schwarzhaarige lehnte sich schließlich etwas vor, widmete sich wieder Lissie und sprach schließlich auch das an, worüber er gerade nachgedacht hatte.

Lissie hätte ihm nur zu gern geantwortet, allerdings war ihr nicht entgangen das Vitas nun die Bedienung kommen lies. Daher warf sie Viren lediglich einen vielsagenden Blick zu, ein verheißungsvolles Lächeln lag auf ihren Lippen. Besser das der weißhaarige sie unterbrach, sie wollte ihrem Gegenüber ungern etwas versprechen was sie vielleicht nicht einhalten könnten. Auch ihr Blick hatte auf ihren Verlobten gelegen, ähnliche Gedanken wie die Virens durchströmten sie und doch war ihr bewusst, dass sie erst mit ihm darüber sprechen musste. Ihre Beziehung war ehrlicher und offener, als sich andere Paare überhaupt vorstellen konnten und doch war es ihr wichtig, ihn nicht in etwas hineinzureißen das er vielleicht gar nicht wollte. Auch wenn er im Moment nicht abgeneigt wirkte. Die Hände brav in ihrem Schoß faltend wandte sie sich lächelnd an das Mädchen. "Wir würden gerne bezahlen." Antwortete sie schließlich, auch wenn `wir` Viren und Vitas bedeutete. Besser aber sie antwortete gleich, bevor Salvai noch auf die Idee käme sich erneut etwas zu Essen zu bestellen. Nichts ungewöhnliches.

Oh, ja. Lissandra war definitiv interessiert an dem Angebot. Vorfreude breitete sich in mir aus. Ihr Verlobter hingegen wirkte ein wenig unschlüssig, jedoch nicht grundsätzlich abgeneigt. Für den Moment blieb mir wohl nur abzuwarten ob die Grünhaarige Salvai zu überzeugen vermochte. Er würde es nicht bereuen. Eine Vorahnung sagte mir, dass er im Zentrum der Nacht stehen würde und Bilder des Braunhaarigen vor Erregung unter unseren Berührungen erzitternd, seine so einladend gebräunte Haut überzogen von einem Schweißfilm machten es mir alles andere als leicht ruhig sitzen zu bleiben. Abwarten, mahnte ich mich selbst, wollte ich ihn doch nicht noch weiter verunsichern indem ich zu aufdringlich wurde. Ich würde versuchen geduldig zu sein. Auch wenn ich gerade über den Tisch springen, die beiden greifen und mit ihnen im nächst besten Gasthauszimmer verschwinden wollte. Lissandra wandte sich jedoch an das blonde Mädchen und riss mich damit zurück in die Realität.

„Mein Kompliment an den Koch“, setzte ich der Antwort der Grünhaarigen mit einem freundlichen Tonfall hinterher, welcher nichts von dem preisgab was mir wirklich durch den Kopf ging während ich zeitgleich ihre Aussage mit einem Nicken bestätigte. „Werde ich ausrichten“, strahlte die junge Blondine ehe sie begann für uns nachvollziehbar noch einmal die Gerichte und deren Preise aufzuzählen. Das Endergebnis war nicht unbedingt auf der günstigen Seite aber wenn man die Qualität und die Portionsgrößen bedachte durchaus angemessen. Vitas bezahlte ohne weiteren Kommentar. „Wir freuen uns Euch bald wieder als Gäste begrüßen zu dürfen“, verabschiedete sich das Mädchen auch bereits lächelnd ehe sie sich geschäftig wieder den anderen Kunden zuwandte und dabei einer der Damen bedeutete unseren Tisch abzuräumen. „Wir wurden wohl gerade vor die Tür gesetzt“, kommentierte Vitas den Abgang der Blondine mit einem leichten Lächeln während er sich bereits erhob und nach seinem Ōdach griff. Mit einem Grinsen folgte ich seinem Beispiel und befestigte das Katana wieder an meiner Hüfte. Der Raum war in zwischen gut gefüllt und nur noch vereinzelt freie Plätze zu finden. Unser Abgang würde Platz für weitere zahlende Kundschaft schaffen.

Salvai
Er atmete etwas tief durch bevor er sich nun erhob und seinen Stuhl zurückschob. Ihm war warm und er bezweifelte, dass es am überfüllten Raum lag. Normalerweise war er es gewöhnt das Lissie ihn manches Mal aus der Bahn warf, aber Lissie und Viren war eine Kombination die nicht mehr so ganz aus seinen Gedanken verschwinden mochte. Seinen Bogen und den Köcher auf den Rücken schnallend nickte auch er der Bedingung noch freundlich zu, ehe sie sich auch schon neuen Gästen zuwandte. Obwohl er vorhin noch getrunken hatte war seine Kehle etwas zu trocken um noch groß etwas zu ergänzen, wie gut die Künste des Koches waren. Lissie erhob sich nun als letzte nachdem sie ihr Besteck noch ordentlich zurechtlegte, als sie stand zupfte sie nun etwas an ihrer engen Kleidung. Ihr Blick lag kurz auf den besonderen Schwertern der beiden, ehe sie nun wieder Vitas direkt ansah. "Besser so, bevor Salvai sich doch noch etwas bestellt." Sie lachte ausgelassen bevor sie auch schon als erste losging, um das Gasthaus zu verlassen. Der braunhaarige folgte ihr, aber nicht ohne auf ihren Kommentar einzugehen. "Ich hatte durchaus mit dem Gedanken gespielt... aber wir haben doch noch wichtigeres vor." Eine freche Antwort, vielleicht auch um etwas seine noch immer anhaltende Verlegenheit zu überspielen. Aber natürlich könnte er damit auch das kommende Treffen mit den anderen Schauspielern meinen, das lag an den die drei wie sie es interpretieren wollten. Als sie nach draußen gingen war es dieses Mal Lissie, die ihnen nun die Tür aufhielt da sie als erste nach draußen gegangen war.

Salvai war etwas sehr schweigsam als wir uns daran machten das Gasthaus zu verlassen. Bei seinem Enthusiasmus für das Essen hatte ich wenigstens noch einen Kommentar diesbezüglich an die Bedienung erwartet. Aber es kam nichts. Er wirkte abgelenkt und ich war mir nicht sicher ob dies nun ein gutes oder schlechtes Zeichen war. Lissandra schien es jedoch nicht als negativ einzustufen. Ihr ausgelassenes Lachen zeugte von bester Laune, weshalb ich beschloss mich auf ihre Einschätzung der Situation zu verlassen. Sie hatte mir immerhin Jahre an Erfahrung im Umgang mit ihrem Verlobten voraus. Und als er schließlich doch das Wort erhob, sorgte seine Betonung dafür, dass mir ein Schauer der Vorfreude über den Rücken lief. Definitiv interessiert. Er ließ sich jedoch noch immer einen Ausweg offen. Seine Worte konnten immerhin auch auf anderes als die kommende Nacht abzielen. Ich biss mir auf die Zunge um nichts weiter dazu zu sagen. Geduld. Vitas stieß mich mit der Schulter an als er sich daran machte den anderen beiden zu folgen und riss mich damit aus der Betrachtung von Lissandras Kehrseite. Ihre enge Kleidung überließ nicht allzu viel der Fantasie.

Als Vitas die Tür passierte drängte sich der Rothaarige, welcher kurz nach uns das Lokal betreten hatte an ihm vorbei nach draußen und murmelte etwas dahingehen, dass er es eilig hatte und wir aus dem Weg gehen sollten. Mit hochgezogener Augenbraue blickte ich ihm hinterher als er in einer der Seitengassen verschwand. Sobald er außer Sichtweite war kam mir ein Verdacht, welchen Vitas teilte. Sein Ōdachi noch immer in der rechten Hand, glitt seine linke dorthin wo sich eigentlich sein Geldbeutel befinden sollte. Seufzend betrachtete er einen Moment seine leere Hand ehe er sich mit einem knappen „Ich bin gleich zurück“, im Laufschritt in Bewegung setzte und die gleich Gasse hinunter verschwand wie der Rothaarige vor wenigen Augenblicken. Nun war es ein muskulöser Rücken über welchen eine Kaskade weißer Haare fiel, dem ich hinterher blickte bis auch dieser außer Sicht verschwand. Der Weißhaarige strahlte unterschwellig immer eine gewisse Gefahr aus. Es brauchte einiges an Mut oder Verzweiflung um auch nur in Betracht zu ziehen Vitas zu bestehlen. Was auch immer hier der Fall war, glücklich enden würde es für den Rothaarigen jedenfalls nicht. „Lasst uns zu den anderen zurückgehen“, forderte ich die beiden Schausteller auf als ich mich ihnen ein wenig ernüchtert wieder zuwandte. „Vitas ist durchaus in der Lage das alleine zu handhaben. Er wird nachkommen.“

Salvai
Draußen war es wärmer geworden und doch hatte die frische Luft wieder eine lindernde Wirkung auf ihn. Im Wirtshaus war es doch ganz schön stickig gewesen, oder er bildete es sich nur ein weil sich sein Körper aufgeheizt hatte. Etwas an seinem Kragen zupfend trat er ein paar Schritte zur Seite, als sich noch ein anderer Mann an ihnen vorbei drängte. Der braunhaarige hätte sich auch nichts dabei gedacht, als er aber sah das Vitas nach seinem Geldbeutel tastete und diesen nicht fand war ziemlich klar was eben geschehen war. Der weißhaarige sagte auch gleich das er bald zurück wäre und nahm es schließlich selbst in die Hand, natürlich hätte er ihm geholfen aber... der weißhaarige schien das offensichtlich selbst regeln zu können. Auch Lissie waren ihr die Gedanken anzusehen, sie war ebenfalls jemand die bei sowas nicht reagieren würde. Aber Virens Worte bestärkten die Beiden in dem Wissen, das sie ihm nicht zu folgen brauchten. Seine Verlobte nickte schließlich etwas, ehe sie sich auch schon wieder den beiden zuwandte. Ohne große Umschweife ergriff sie schließlich Salvais Arm und hakte sich ein, die selbe Geste erfolgte dann auch mit Viren an der anderen Seite. Wenn sie immerhin nun ohne Vitas unterwegs waren, musste das genutzt werden. "Der Taschendieb hätte sich kein schlechteres Opfer suchen können." Sagte sie amüsiert, ehe sie die beiden Männer dann auch schon in die passende Richtung lenkte. Salvai konnte ihr nur mit einem grinsen zustimmen, von all den potenziellen Gästen ausgerechnet Vitas zu bestehlen... zeigte nicht von sonderlich viel Intelligenz.

Ich konnte sehen wie die beiden einen Moment darüber nachdachten Vitas zu Hilfe zu eilen und rechnete ihnen sowohl das als auch die Tatsache hoch an, dass sie unsere Entscheidung akzeptierten und sich nicht weiter einmischten. Im nächsten Moment griff Lissandra auch bereits nach Salvai und mir um sich unterzuhaken. Das gut gelaunte Grinsen kehrte auf meine Züge zurück. Erst recht als sie mir bei dieser Aktion so nahe kam, dass mir ihr Geruch in die Nase stieg. Ich erwischte mich selbst dabei wie ich tiefer einatmete um mehr davon zu bekommen und benötigte daher einen Moment um ihre Worte zu verarbeiten. „Hätte er nicht“, bestätigte ich ihre Worte. „Aber ich nehme an, dass Vitas kein zufälliges Ziel war. Der Dieb kam kurz nach uns in das Gasthaus. Vermutlich ist er uns von Eurer Vorstellung hierher gefolgt.“ Eine Menschenansammlung, welche auf die Geschehnisse auf der Bühne fixiert war, war ein einfaches Ziel für jeden geübten Dieb. Vermutlich hatte der Rothaarige Vitas großzügige Spende an Tetetra gesehen und die Tatsache, dass er alleine die Zeche übernommen hatte sprach ebenfalls dafür, dass ein Griff nach seinem Geldbeutel das Risiko wert war.

Dass es kein Entkommen vor Vitas gab, hatte der Rothaarige nicht wissen können. Nun ja, in Kürze würde er sich dessen sehr bewusst werden. „Kommen wir jedoch zu angenehmeren Themen“, setzte ich erneut an und mein Unterton machte deutlich worauf ich hinauswollte. Dennoch hielt ich mich zurück. Salvlai jetzt mit dem Rücken gegen die Wand zu drängen - wenn auch nur in verbaler Form - würde mich nicht ans Ziel bringen. Trotzdem konnte ich nicht umhin meinen Blick einmal langsam über die Schausteller schweifen zu lassen. „Insofern Eure Begleiter meine Erklärung akzeptieren, seid ihr hinterher herzlich eingeladen Eure Hand an meinem Katana zu versuchen.“ Die Einladung war nicht ganz uneigennützig. Gestern war ich etwas zu sehr damit beschäftigt gewesen mich ihrer Angriffe zu erwehren um ihren Anbklick dabei anständig zu würden aber vielleicht konnte ich heute ja jemand anderen dazu überreden ihr Partner zu sein und die Aussicht in Ruhe genießen.